public-cabinet
Ein-, Aus- und Umlageort im Öffentlichen
Der zunehmend einseitigen Bestimmung Öffentlicher Räume als vor allem ökonomisch nutzbarer Größe gesellt sich public-cabinet als ästhetisch motivierte Wiederaneignung solcher Räume bei. Das Projekt versteht sich als Plattform, auf der öffentliche Äußerungen - auch widerstreitende - möglich sein können. Im Idealfall eröffnen die bereitgestellten Vitrinen auch Handlungsräume, in denen bis dahin vielleicht unbekanntes Wahrnehmen und Denken entstehen und transferiert werden kann.
Das Projekt beschränkt sich nicht auf einen einmaligen baulichen Eingriff - und somit kalkulierbarer Veränderung.
Vielmehr beginnt das Projekt erst jetzt: Mit der Bereitstellung der Vitrinen und dem nun möglichen (Ausstellungs-) Betrieb sind die AnwohnerInnen eingeladen, sich zu beteiligen, eigene Äußerungen und Projekte zu präsentieren, den Modus derartiger Äußerungsmöglichkeiten zu organisieren, Kriterien zu entwickeln, wie über die Gestaltung dieses Öffentlichen Raumes zu entscheiden ist. Diese Prozesse sind zentraler Bestandteil des Projektes.
Das erfordert auch ein Umdenken:
Während Äußerungen im Öffentlichen Raum mehr und mehr privater Natur, aber für die Öffentlichkeit wahrnehmbar formuliert sind (z.B. Mobilfunkgespräche), werden Öffentliche Äußerungen - auch wenn sie die Öffentlichkeit nicht betreffen - zumeist in den Massenmedien vermutet. Es wird sich zeigen, dass öffentliche Äußerungen und Handlungen auch und gerade in solch überschaubarem Rahmen wie dem Projekt public-cabinet in selbstbestimmter Organisation stattfinden können und so wichtige gemeinschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen Umgebung möglich sind.
Die Bodenvitrinen sind eine Initiation dazu, eine Einladung.